Wartburgstein
Der Stein im Wartburghaus stammt wirklich von der Wartburg bei Eisenach. Wie er über Berlin nach Radevormwald gekommen ist, steht in der Festschrift zum 300-jährigen Bestehen der Gemeinde, und zwar in Band 2:
Superintendent Hermann Becker und Pfarrer Werner Lauff fuhren mit dem Auto im Otober 1964 nach West-Berlin. Es war der 15. Jahrestag der Gründung der DDR, an dem sich in Ost-Berlin zur Feier des Tages alle Welt versammelte.
Darum schien dieser Tag besonders günstig, den Stein von der Wartburg in Ost-Berlin abzuholen. Superintendent Becker hatte mit Bischof Mitzenheim alles abgsprochen, wie es gehen sollte. So fuhr Werner Lauff mit seinem Wagen zur Albrechtstraße 8, nachdem er erst nach längeren umständlichen Telefonaten über die Grenze gelassen wurde. Das Hospiz war durch Volkspolizei gesichert. Bischof Mitzenheim sagte, wo der Stein abgeholt und in den Wagen geladen werden konnte. Der relativ schwere und große, etwas unförmige Stein wurde in den VW 1200 geladen. Bei der Rückfahrt wunderten sich die Grenzpolizisten, schüttelten den Kopf und konnten nicht recht verstehen, was ein schwerer Stein unter der vorheren Gepäckklappe eines VW zu suchen hatte. Der Argwohn konnte dadurch beruhigt werden, dass bei stärkerer Belastung der Vorderräder im beginnenden Winter der Wagen sicherer zu fahren sei.
Nach insgesamt ca. 900 km Fahrt von Eeisenach über Berlin kam der Stein nach Radevormwald. Ca. 18 Monate später, genau am 13. März 1966, wurde das neue Gemeindezentrum der lutherischen Gemeinde zusammen mit dem Stein eingeweiht.