Die Ökumenische Erklärung von Radevormwald
Sieben Kirchengemeinden unterzeichneten in einem Festgottesdienst in der Martini-Kirche der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) am 18. Mai 2005 eine Ökumenische Erklärung, mit der sie dem zwischen ihnen gewachsenen kirchlichen Miteinander einen verbindlichen Rahmen geben.
Zu den vier evangelischen Kirchengemeinden aus der Evangelischen Kirche im Rheinland, den zwei römisch-katholischen Kirchengemeinden und der Martini-Gemeinde der SELK gehören rund 20.000 Christinnen und Christen, die sich auf das Stadtgebiet und auf die umliegenden Ortschaften verteilen.
Während es früher zwischen den verschiedenen Konfessionen immer wieder zu kleinen Provokationen und auch Ausgrenzungen gekommen ist, haben sich in den vergangenen Jahrzehnten und vor allem in den letzten Jahren erfreuliche Annäherungen ergeben: Ökumenische Gottesdienste aus verschiedenen Anlässen, Ökumenische Friedensgebete, Ökumenischer Mittagstisch, Ökumenische Weihnachtsaktion "Rade packt Pakete", Ökumenisches Gemeindefest und vieles mehr.
Dieses Miteinander soll - trotz einzelner Lehrunterschiede zwischen den Kirchen - weiter ausgebaut werden. In der Erklärung, zu der die jeweiligen Pfarrgemeinderäte, Presbyterien und Kirchenvorstände ausdrücklich ihre Zustimmung gegeben haben, heißt es unter anderem: "Es ist uns ein Anliegen, im Geist des Evangeliums aufeinander zuzugehen, gegenseitige Wertschätzung zu zeigen und Selbstgenügsamkeit zu überwinden." Das soll in den Bereichen Ökumenischer Gottesdienst, Die Bibel, Ökumenisches Leben, Konfessionsverschiedene Ehen, Verantwortung für die Lebensfragen der Menschen in unserer Stadt und Gemeinsamer Weg für Kinder und Jugendliche noch mehr umgesetzt werden.
Die Erklärung fußt auf der im April 2001 in Straßburg verabschiedeten "Charta Oecumenica", die Leitlinien für die wachsende Zusammenarbeit unter den Kirchen in Europa formuliert. Sie wurde im Rahmen des 1. Deutschen Ökumenischen Kirchentages im Mai 2003 in Berlin von allen Kirchen, die der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) angehören, unterzeichnet. Auch die SELK, vertreten durch ihren Bischof Dr. Diethardt Roth (Hannover), war daran beteiligt.
Ein in Radevormwald gebildeter Ökumenischer Arbeitskreis hat seit Juni 2004 dieses Dokument auf die örtlichen Verhältnisse übertragen. Das Ergebnis wurde in einem Ökumenischen Festgottesdienst präsentiert, bei dem sich alle Kirchengemeinden durch die Übernahme verschiedener Dienste aktiv beteiligten.